Schülerinnen aus dem Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium Wolmirstedt putzten Stolpersteine in Magdeburg und Wolmirstedt
Zum Auftakt der diesjährigen Stolpersteinputzaktion haben sich am Montag die Schülerinnen Lina Sanftenberg, Josephine Emde, Lana Voß und Julia Hellmann (v.l.n.r.) aus dem Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium Wolmirstedt gemeinsam mit zwei Lehrerinnen auf den Weg nach Magdeburg gemacht. Die Elft- und Zwölftklässlerinnen reinigten die Steine von Otto und Regina Herrmann, die zunächst in Wolmirstedt gelebt und dort ein Textilgeschäft betrieben hatten. 1935 seien sie aufgrund der Schikanen als letzte jüdische Familie aus Wolmirstedt weggegangen und nach Magdeburg gezogen, weiß Julia Hellmann zu berichten. 1942 ist das Ehepaar dann zunächst nach Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet worden. Lediglich die Tochter habe überlebt, weil sie nach Australien auswandern konnte. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus legten die Schülerinnen, die mit zur AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Wolmirstedter Gymnasiums gehören, anschließend Blumen an den Stolpersteinen in der Großen Klosterstraße ab. Das Schicksal der jüdischen Familie sei ein Teil der Geschichte, der auch im Unterricht aufgegriffen werde, erklärten die Lehrerinnen. Damit die Erinnerung auch in Wolmirstedt wachgehalten wird, wurden am Dienstag auch hier die Stolpersteine für die Familie Herrmann geputzt.