Für die meisten von uns ist das Reisen ohne Grenzkontrolle oder das Auslandssemester während des Studiums schon ganz normal geworden. Doch die Auswirkungen der Europäischen Union sind wesentlich umfassender und betreffen noch viele weitere Bereiche unseres Alltags.
Allerdings hatte die EU in den letzten Jahren mit einigen Hindernissen zu kämpfen. Starke nationale Bestrebungen in den einzelnen Mitgliedstaaten und der Brexit, stehen in Konflikt mit dem europäischen Integrationsgedanken. Um genau dieser Entwicklung entgegenzuwirken wurde 2005 das Projekt “Europa geht weiter” der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. (lkj) ins Leben gerufen. Ziel ist es, junge Menschen mit der EU vertraut zu machen und ihnen ihre eigenen Partizipationsmöglichkeiten im Bezug auf Europapolitik aufzuzeigen.
In diesem Rahmen treffen sich regelmäßig Jugendliche aus ganz Sachsen-Anhalt, wie es auch vergangene Woche wieder der Fall war. Vom 22. bis zum 24. April begaben wir, die Arbeitsgemeinschaft “Europa geht weiter” des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums Wolmirstedt unter der Leitung von Frau Kionczyk, uns auf den Weg nach Halle. Dort erwartete uns ein abwechslungsreiches Programm aus verschiedenen Kreativworkshops, Spielen, Diskussionen und Gesprächsrunden. Begleitet wurden wir dabei von engagierten Teamern, welche ebenfalls in den letzten Jahren an dem Projekt teilgenommen haben.
Den Schwerpunkt bildeten dieses Mal vor allem die sogenannten “youth goals” oder “Jugendziele”, welche aus zahlreichen Dialogen mit Jugendlichen aus ganz Europa hervorgegangen sind. Dahinter verbergen sich Themen wie beispielsweise Gleichberechtigung, Umweltschutz, Bildung, Chancen oder der Ausbau ländlicher Räume. Dabei mussten wir feststellen, dass genau diese Punkte auch uns besonders beschäftigen. In zahlreichen Gesprächen mit Politikern wie Dennis Helmich (BÜNDNIS 90/Die Grünen), Bernhard Bönisch (CDU), Thomas Lippmann (Linke), Dr. Verena Späthe (SPD) oder dem Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten LSA Dr. Michael Schneider,
hatten wir dann die Möglichkeit unbefangen Fragen zu stellen, zu Themen, die uns derzeit bewegen.
Gleichzeitig wurden uns viele Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir als Minderjährige unsere Ideen in der Politik umsetzen können.
Insgesamt ging es darum, die eigene Meinung zu stärken, Kommunikation untereinander zu fördern und Zusammenarbeit anzuregen, genau wie es auch in der großen Politik wichtig ist. Vielleicht wird in ein paar Jahren jemand von uns im Europäischen Rat sitzen und über Europas Zukunft entscheiden. Doch wie das genau funktioniert, werden wir bei der nächsten Zusammenkunft im September in Brüssel herausfinden. Die Vorfreude ist nach solch einem gelungenen Treffen wie in Halle sehr groß. Bis dahin müssen wir uns allerdings noch ein wenig gedulden und haben Zeit unsere eigenen Projekte als Arbeitsgemeinschaft umzusetzen. Als nächstes steht erstmal der Europatag am 9. Mai auf der Liste, wofür schon eine kleine Aktion auf dem Schulhof geplant ist.
Julia Hellmann (11/3)